Die Valide-Moschee befindet sich in Epano Skala in Mytilene, zwischen den Tinou- und Kornarou-Straßen, in einem Gebiet, das früher Teil des osmanischen Viertels Aziziye war. Sie gehörte Semseddin Hoca und bildete das Zentrum der sozio-religiösen Aktivitäten der muslimischen Gemeinde. Sie wurde 1780 an der Stelle einer früheren Moschee aus dem Jahr 1615 errichtet. Ihre heutige Form ist das Ergebnis eines Wiederaufbaus im Jahr 1867, aufgrund eines verheerenden Erdbebens, das zum Einsturz eines Großteils des Denkmals führte.
Die Valide-Moschee verfügte ursprünglich über einen weitläufigen, gepflasterten Innenhof, an dessen Südostseite sich der Haupteingang befand. Die Mitte des Hofes war mit einem polygonalen Marmorbrunnen geschmückt, der sich heute im Alten Archäologischen Museum von Mytilene befindet. Die quadratische Moschee ist aus Stein gebaut, einstöckig und war ursprünglich mit einem vierseitigen Dach versehen. Eine Marmortreppe mit drei Stufen führt in den heute offenen äußeren Narthex und zur zentralen hölzernen Doppeltür. Zwei große Fenster, die durch Metallgitter geschützt sind, sowie ovale Oberlichter öffnen sich symmetrisch zu den vier Seiten des Gebäudes.
Im Inneren war der Boden mit Holz verkleidet, während ein fünffacher Torbogen den inneren Narthex vom Gebetsraum trennte. Die Decke des inneren Narthex war mit farbenfrohen Ornamenten verziert, die später mit dunkler Farbe überdeckt wurden, während der beeindruckende Mihrab, dessen Gesamthöhe 6 m betrug, mit Gipsreliefs verziert war, die florale Motive darstellten.
In der nordwestlichen Ecke erhebt sich das fragmentarisch erhaltene Minarett der Moschee, dessen Höhe ursprünglich 15 m betrug. Sein Sockel ist sechseckig mit einer schrittweisen Reduzierung und sein Turm ist zylindrisch. Es hatte zwei Kuppeln, eine halbkugelförmige und eine zweite kegelförmige am oberen Ende, die mit drei Metallkugeln und dem Halbmond gekrönt war. Der Eingang zum Minarett öffnete sich an der nordöstlichen Ecke des Sockels. Drei vertikale Oberlichter sorgten für die Beleuchtung des Innenraums. Neben dem Sockel befand sich der Eingang, der zum Frauenbereich führte.
Im Laufe der Jahre hat der Archäologische Dienst eine Reihe von Wartungs-, Sicherungs- und Restaurierungsarbeiten durchgeführt, zuletzt im Jahr 2018, mit dem Ziel, das Denkmal in Zukunft wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
