Steinzeit (2,5 Mio. - 3000 v. Chr.)
8000 v. Chr.
Die Besiedlung von Lesbos durch Pelasger, Leleger und Tyrsener beginnt.
3200 v. Chr. – 3000 v. Chr.
Die prähistorische Siedlung von Thermi wird gegründet. Während der ersten Phase, (Thermi I), ist die Siedlung unbefestigt und weist eine periphere städtische Struktur auf. In der zweiten Siedlungsphase, (Thermi II), wird ein erster Versuch zur Stärkung der Verteidigung unternommen und die Siedlung erhält eine rudimentäre Befestigungsanlage.
Bronzezeit (3000 – 1100 v. Chr.)
3000 – 2800 v. Chr.
Der dritte Wohnabschnitt von Thermi, (Thermi III), wird datiert. Um das Zentrum der Siedlung herum ist eine befestigter und ummauerter Innenbereich zu sehen, die mit vier Türmen / Bastionen verstärkt ist.
2400 v. Chr.
Der fünfte Wohnabschnitt von Thermi, (Thermi V), wird datiert. Das Stadtplanungssystem wird ausgebaut und perfektioniert. Eine starke Verteidigungsmauer mit Einfriedungen wird errichtet und der Siedlungskern besteht aus fünf großen Baublöcken, die anhand einer zentralen Verkehrsader organisiert sind. Die Siedlung Thermi wird aufgegeben.
2500 – 1900 v. Chr.
Erfahrene und wagemutige Seefahrer aus Kreta und den Kykladen besuchen Lesbos oft, hauptsächlich aus Handelsgründen.
1600 – 1100 v. Chr.
Der Stadtstaat Eresos wird gegründet und die antike Akropolis wird an den Hängen eines natürlich befestigten Hügels errichtet.
Das Heiligtum von Messon existiert als zentrale, inselweite Anbetungsstätte für die Lesbier, in der sie ihre gemeinsame äolische Herkunft und die ersten Siedler der Insel feiern.
1507 v. Chr.
Die Pelasger kommen auf der Insel Lesbos an.
1393 – 1184 v. Chr.
Die Achäer kommen auf der Insel Lesbos an.
1349 v. Chr.
Lezbos, Sohn des Lapithes, heiratet Methymna und gibt der Insel Lesbos ihren Namen.
1054 v. Chr.
Die erste Stadt von Mytilene wird, (im heutigen Kioski- und Kastro-Bereich), auf der kleinen Insel von den Penthiliden erbaut, die ihre königliche Macht bis in die Jahre von Pittakos behielten.
Geometrische Zeit (1100 v. Chr. – 800 v. Chr.)
Archaische Zeit (800 v. Chr. – 479 v. Chr.)
8. Jh. v. Chr.
Das Äolische Heiligtum von Klopedi wird gegründet, wie die archäologischen Überreste und Funde zeigen, die während der Ausgrabung gefunden wurden.
7. bis 6. Jh. v. Chr.
659 v. Chr.
Lesbos wird von dem Haus der Penthiliden beherrscht. Penthilides Gra war einer der Anführer der äolischen Siedler auf Lesbos. Die Könige der restlichen Städte der Insel wurden aus seinem Haus gewählt.
610 v. Chr.
Pittakos der Mytilener stürzt den Tyrannen Melanchros mit Hilfe von Kiris und Antimenidis, den Brüdern des Dichters Alkaios, und befreit Mytilene von der Tyrannei.
590 – 580 v. Chr.
Pittakos wird „Aisymnet von Mytilene“, d.h. gewählter Herrscher – Tyrann von allgemeiner Akzeptanz.
540 v. Chr.
Lesbos gelangt während der Herrschaft von Kyros unter Persische Kontrolle.
Mitte des 6. Jahrhunderts v. Chr.
Der erste monumentale Tempel im Äolischen Heiligtum von Klopedi, der so genannte Tempel A, wird wiederaufgebaut. Beim Tempel handelt es sich um einen ehemaligen Peripteros mit Ost-West-Ausrichtung und Eingang im Osten, 29,20 x 18,70 m groß, mit einer tiefen Vorhalle (Pronaos), einer Cella, einem schmalen Opisthodom sowie einer doppelten Säulenreihe im Inneren.
6. bis 5. Jh. v. Chr.
Zerstörung des Heiligtums der Kybele, wahrscheinlich während der persischen Invasion von Lesbos.
499 v. Chr.
Die Mytilener waren die ersten unter den Inselbewohnern, die sich aktiv an der Ionischen Revolution gegen die Perser beteiligten.
Klassische Zeit (479 v. Chr. – 323 v. Chr.)
479 v. Chr.
Lesbos wird von der persischen Herrschaft befreit und nimmt bis zum vierten Jahr nach Beginn des Peloponnesischen Krieges am Attischen Seebund teil.
428 v. Chr.
Die Lesbier treten aus dem Attischen Seebund aus, der sich im Peloponnesischen Krieg auf die Seite der Spartaner stellte.
427 v. Chr.
Die Lesbier unterwerfen sich den Athenern.
405 v. Chr.
Die Spartaner mit Lysander landen mit 200 Schiffen auf Lesbos, erobern die Insel und stellen sie unter spartanische Herrschaft.
392 v. Chr. oder 389 v. Chr.
Mytilene wird gezwungen, dem Attischen Seebund beizutreten, aber die anderen Städte der Insel folgen nicht. Der Athener Feldherr Thrasybulos versucht, und schafft es letztlich, sie zu unterwerfen.
395 – 387 v. Chr.
Die Lesbier nehmen am Korinthischen Krieg teil.
387 v. Chr.
Nach dem Frieden des Antalkidas wird das „autonome“ Lesbos gezwungen, die persische Herrschaft anzuerkennen. Tyrannen übernehmen die Kontrolle über die Städte der Insel. Eresos stellt sich auf die Seite der Spartaner.
378 v. Chr.
Der zweite Attische Seebund wird gebildet, dem sich Mytilene, Mithymna, Antissa und Eresos anschließen. Sie nehmen aktiv am Feldzug von Alexander dem Großen teil.
332 v. Chr.
Hegelochos, der Admiral von Alexander dem Großen, vertreibt die Tyrannen aus den Städten von Lesbos und befreit die Insel von der persischen Besatzung.
Hellenistische Zeit (323 v. Chr. – 146 v. Chr.)
Spätes 4. bis frühes 3. Jh. v. Chr.
Der ursprüngliche Bau der Hellenistischen Stoa in Epano Skala in Mytilene wird anhand ihrer architektonischen Elemente datiert.
280 v. Chr.
Nach dem Tod Alexanders des Großen und der Aufteilung des Reiches unter seinen Nachfolgern wird Lesbos von den Ptolemäern aus Ägypten regiert.
190 v. Chr.
Die Lesbier schließen sich dem Bündnis an, das die Römer mit dem Achäischen Bund, Pergamon und Rhodos gegen König Antiochos III. von Syrien schlossen. Sie profitieren von der Niederlage und dem Rückzug des Königs aus Kleinasien, und der Handel an der Küste der Insel entwickelt sich ungehindert.
Römische Zeit (146 n. Chr. – 330 n. Chr.)
88 v. Chr.
Lesbos stellt sich auf die Seite des Königs von Pontus, Mithridates, in seinem Krieg gegen die Römer.
62 v. Chr
Pompejus trifft in Mytilene ein, gewährt den Mytilenern zivile Autonomie und lässt in Rom eine Nachbildung des Theaters von Mytilene errichten.
70 n. Chr.
Lesbos wird zur Kaiserzeit Vespasians erneut zu einer römischen Provinz. Während der Teilung Roms in ein westliches und ein östliches Reich, wird Lesbos Teil des östlichen oder byzantinischen Reichs.
52 n. Chr.
Der Apostel Paulus besucht Lesbos und lehrt das Christentum.
Byzantinische Zeit (330 n. Chr. – 1355 n. Chr.)
376 n. Chr.
Die Skythen überfallen die Insel und plündern Mytilene.
5. bis 6. Jh. n. Chr.
Die vierte und letzte Reparatur des Spätrömischen Bauwerks von Mytilene wird datiert.
769 n. Chr.
Ein slawischer Überfall findet auf der Insel Lesbos statt.
851 n. Chr.
Sarazenische Piraten überfallen die Insel.
1027 n. Chr.
Russischer Überfall auf die Insel.
1128 n. Chr.
Invasion und Eroberung von Lesbos durch die Venezianer.
Die Venezianer erobern die Burg von Mithymna.
1261 n. Chr.
Lesbos wird endgültig vom Byzantinischen Reich annektiert.
1306 n. Chr.
Die Katalanen besetzen die Insel.
1337 n. Chr. – 1340 n. Chr. – 1342 n. Chr.
Osmanen überfallen die Insel.
Herrschaftszeit der Gattilusio (1355 n. Chr. - 1462 n. Chr.)
1355 n. Chr.
Der Genueser Francesco Gattilusio heiratet Maria, die Schwester von Johannes V. Palaiologos, und erhält als Mitgift die Nutznießung von Mytilene. Er gründet einen unabhängigen Kleinstaat, den er später auf die gesamte Insel sowie auf Thassos, Samothraki und Lemnos ausdehnt.
1437 n. Chr.
Nach zahlreichen Überfällen und Teilungen wird Lesbos dem Sultan Murat I.“tributpflichtig“.
Türkische Herrschaftszeit (1462 n. Chr. - 1912 n. Chr.).
1461 – 1479 n. Chr.
Die Burg Ovriokastro von Antissa wird aufgegeben und zerstört.
1462 n. Chr.
Lesbos wird endgültig von Mohammed II. erobert.
Die Burg von Mytilene wird weiter verstärkt: eine Außenmauer mit runden Türmen wird gebaut.
15. bis 16. Jh. n. Chr.
Die Burg von Mithymna erfährt drastische Eingriffe durch die Osmanen.
1501 n. Chr.
Eroberungsversuch der Insel durch den Großmeister der Johanniter von Rhodos, Pierre d’Aubusson.
Das Gebiet Kato Kastro von Mytilene wird gebaut.
1502 n. Chr.
Eroberungsversuch der Insel durch die Venezianer. Auf Lesbos bleibt es mehrere Jahre lang ruhig, dank der Kontrolle, die die türkische Flotte unter Kapudan Pascha Hayreddin Barbarossa, einem Lesbier und ehemaligen Piraten, über die gesamte Ägäis ausübt.
1544 n. Chr.
Die Insel Lesbos wird von Bartolomeo Telamonio geplündert, der mit päpstlichen Trieren eintrifft.
1770 n. Chr.
Die Russen überfallen und verbrennen die türkischen Schiffe in Mytilene. Dieses Ereignis führt zu umfangreichen Massakern an der griechischen Bevölkerung durch den türkischen Mob.
Neuzeit (1912 n. Chr. bis heute)
1912 n. Chr.
Admiral Koundouriotis besetzt mit der griechischen Flotte die Stadt Mytilene. Einen Monat später, nach einer blutigen Schlacht, wird die gesamte Insel Lesbos befreit.
Die Burg von Mytilene wird zu einem reinen Wohngebäude.
1920 n. Chr.
Am 10. August 1920 wird Lesbos durch den Vertrag von Sevres, zusammen mit den übrigen Inseln der Ägäis, mit dem griechischen Festland vereinigt.
1922 n. Chr.
Nach der kleinasiatischen Katastrophe von 1922 lassen sich etwa 24.000 Flüchtlinge dauerhaft auf der Insel nieder.
Die Burg von Mytilene erlebt einen schweren Schlag, da ein Großteil ihres Baumaterials für den Bau der ersten Flüchtlingshäuser verwendet wird.
1941 – 1944 n. Chr.
Während des Zweiten Weltkriegs besetzen deutsche Truppen die Insel Lesbos. Sie wird 1944 befreit.